Wee dance company (D/Isr) & de de dance company (isr)

«Yaffa-Berlin Kurzstrecke »

In dieser Arbeit geht es den beteiligten Künstlern um einen künstlerisch-tänzerischen Ideenaustausch zwischen israelischen und in Deutschland ansässigen (konkret: deutschen, amerikanischen, israelischen und finnischen) Choreographen und Tänzern, welcher über Kurztanzstücke zur Geltung kommt.
Die extremsten Kunsterlebnisse können durch sehr kurze Stücke hervorgerufen werden. Auch wenn es um Tanz geht, benötigen Stücke oft einen begrenzten Zeitrahmen, damit die Dichte der Informationen und die oft abstrakte, nichtverbale Sprache des Tanzes aufmerksam aufgenommen und verarbeitet werden kann.

In der deutschen Kultur wird allerdings der zeitgenössische Tanz als eng verbunden mit dem Theater bzw. dem Tanztheater wahrgenommen und darf in diesem Land als solcher eher selten die Vorzüge der Kurzform genießen. Trotzdem würde sich der Tanz unter anderen künstlerischen Kurzformen in guter Gesellschaft befinden.
Der Kurzfilm wird als seriöse Kunstform mindestens seit fünfzig Jahren betrachtet. Die Kurzgeschichte tritt im 20. Jahrhundert als kurze Prosaform in Erscheinung, die Novelle gibt es als kulturellen Begriff schon seit dem 18. Jahrhundert.

Das Haiku - die kürzeste literarisch anerkannte Gedichtform der Welt, mit seinen dreizeiligen Gedichten, - findet seine frühesten Wurzeln in der japanischen Literatur des 9. Jahrhunderts. In der Musik, eine enge Verwandte des (nicht-verbalen) Tanzes, haben Kurzstücke schon immer Ansehen erlangen, ausgezeichnete Beispiele dafür sind Bachs Fugen und Inventionen.
Die Intensität des Kurzstückes entsteht aus der Isolation seiner Idee: Je kürzer, um so purer, kräftiger und direkter seine Botschaft. Ein einziger Moment, den ein Haiku z.B. übermittelt, wird überwältigend stark, denn außer diesem Moment ist nichts da, er steht allein in Raum und Zeit.
Inspiriert von den Qualitäten dieser Kurzstücke wurde der Formrahmen "Reihe kurzer Tanzstücke" von zwei Tanzensembles aus Jaffa (Israel) und Berlin ausgesucht, um eine kollaborative Erarbeitung von gemeinsamen und ungemeinsam Ideen durch Werke von israelischen, deutschen, und anderen Choreographen darzubieten, ausgeführt von den zu einem Ensemble zusammengefügten Companies.
Die Suche nach einer systematischen und sinnvollen Konvention als Ausgangspunkt für diese Zusammenarbeit hat die "Kurzstrecke" ergeben: die zehnminütige Fahrt über sechs Berliner Bushaltestellen, welche gleichzeitig die illusorische "Kfitzat Haderech" zwischen den beiden Städten bildet: Eine aneinander näher bringende Brücke zwischen beiden Kulturen.

Ein kurzes Tanzstück soll die gleichen Ansprüche haben wie ein langes. Ausgereifter, ausgezeichneter, anspruchsvoller Tanz kann durchaus in Kurzform zur Geltung kommen, genauso kunstvoll wie das Haiku, das Lied oder der Kurzfilm. 

Unser Ziel also: Eine Reihe von Kurzstücken mit dem höchsten künstlerischen Anspruch von verschiedenen Choreographen zu präsentieren, hoch variiert in Stil und Inhalt aber mit der Gemeinsamkeit: Alle bieten ein intensives, konzentriertes, in sich geschlossenes Erlebnis.

 

Zur wee dance company

Die wee dance company wurde im April '99 von Marko E. Weigert, Sommer Ulrickson und Dan Pelleg in Berlin gegründet. Beim Publikum und bei den Kritikern ruft ihre Arbeit begeisterte Reaktionen hervor, sowohl in Berlin als auch in anderen Städten und Ländern, z.B. im Festival "ApritiSCENA" in Italien, in Schottland im Fringe Festival, Edinburgh (Aurora Nova at St. Stephens), mit Unterstützung des Goethe Instituts auf der Plattform "VIII Quinzena de Danza" in Portugal, und auf Einladung des Goethe Centrum Nicosia im internationalen Tanzfestival Limassol auf Zypern.
Ihre Ausdrucksformen umfassen Tanz, Theater, Gesang bzw. Musik, Video und jedes andere Mittel, welches nach Erfordernissen des jeweiligen Stückes benötigt wird. Als wichtigste Aufgabe des Künstlers wird - in Anbetracht der eklektischen, unübersichtlichen künstlerischen Lingua Franca der heutigen Bühnenkunst - sinnreiche und kommunikative, in sich stimmende und für sich sprechende Kreationen auf der Bühne zu präsentieren gesehen.

Zur De De Company:

Die junge, in Jaffa ansässige israelische Repertoirecompany, mit eigenem Stil und doch vielfältigem Programm, wurde im Jahr 2000 von den zwei israelischen Choreographen Amit Goldenberg und Ya'ara Dolev gegründet.
Durch Stücke, die bei Jugendlichen einen Zugang zum zeitgenössischen Tanz schaffen, hat sich die Company mit Unterstützung des Bildungsministeriums in Israel schnell etabliert und sich eine Grundlage für eine kontinuierliche künstlerische Arbeit gesichert.
Ihr "Schwanensee" (eine zeitgenössische Interpretation für Jugendliche und Erwachsene) hatte  im April 2000 im "Internationalen Festival Haifa" Premiere, ihr abendfüllendes Stück "HaPolaniot" (Die Polinnen)  wurde im Juli des gleichen Jahres im Suzanne Dellal Sommerfestival uraufgeführt.
Heute gehören zum Repertoire der Company auch die Kreationen "Temps Blanc" vom Gastchoreographen Rami Levi, "Mercury Field", "Blind", "Machines" und noch zwei abendfüllende zeitgenössische Interpretationen der Ballette "Coppelia" und "Dornröschen". Im kommenden Jahr wird die Company ca. 70 Aufführungen von altem und neuem Repertoire haben.

Kooperation mit der israelischen De De Dance Company, dem Dock11 Berlin und dem Projekttheater Dresden und mit Unterstützung des israelischen Außenministeriums sowie des Israelischen Konsulates in Berlin


Freitag 30.4. 22 Uhr / Samstag 1.5. 22 Uhr / Sonntag 2.5. 22 Uhr

projekttheater dresden

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