"02
- 04"
vereint zwei Duos und vier Solos der beiden Tänzer und Choreographen
Janet Rühl und Arnd Müller aus den Jahren 2002 bis 2004.
Sowohl Stil als auch Ausdrucksform der Stücke und auch die Herangehensweise
bei der Erarbeitung sind voneinander sehr unterschiedlich und zeigen
so an einem Abend ein weites Spektrum an tänzerisch künstlerischem
Ausdruck im Umgang mit Musik.
Verbindendes Element sind die elektroakustischen Musikstücke, zeitgenössischer
Komponisten aus Barcelona, Paris und Helsinki. In dieser vorrangig
am Computer entstandenen Musik haben Janet Rühl und Arnd Müller eine
Entsprechung zu ihrer Suche nach Choreographie gefunden:
Die abstrakte Verarbeitung einer musikalischen Idee im Computer und
die choreographische Lösung eines emotionalen bzw. inhaltlichen Themas
im Tanz.
Musik
Patrick Kosk (Helsinki)
"Ice Bice" / José
Manuel Berenguer
(Barcelona) "T'ai chi time" "Musicapse" "Toké"
/ Eric La Casa (Paris) "La nativité"
"Fragments de mèmoires
part 2" Choreographie
Janet Rühl / Iris Sputh / Arnd
Müller Tanz Arnd
Müller / Janet Rühl
Zu den einzelnen Stücken
"Musicapse"
Musik José
Manuel Berenguer
"Musicapse"
Choreographie Janet
Rühl Tanz
Janet Rühl und Arnd Müller
Zu "Musicapse" einem weiteren Musikstück des spanischen
Komponisten José Manuel Berenguer, entstand ein Tanzduett, das Kreisbögen
und Spiralen in größter Nähe und weitester Entfernung zum Thema hat.
In der Musik spiralisieren sich Töne zu Kreisbahnen, wie Himmelskörper,
die trotz ewiger Entfernungen sich gegenseitig halten und bewegen. So
wie die Sterne am Himmel ihre Bahnen haben und daher dauernd leuchten,
so ist in der Choreographie Bewegung das Element, das den beiden Tänzer
ihren Ausdruck verleiht.
"Ice
Bice"
Musik Patrick Kosk "Ice Bice" Choreographie Janet
Rühl Tanz Arnd Müller
"transForma
2"
Musik José
Manuel Berenguer "T'ai chi time" Choreographie Iris
Sputh Tanz Janet Rühl
Diese Arbeit zeigt die Entwicklung eines tanzenden Körpers von großer
Abstraktion hin zu Objektivität. Die Tänzerin gibt eine Referenz mit
ihren Bewegungen zum Raum und der Musik. Sie entwickelt eine eigene
Welt von Bewegungen zu dem Rhythmus, den Geräuschen und Akzenten der
Musik von José
Manuel Berenguer.
Diese Choreographie ist eine Konzentration von Details, Schärfe und
Virtuosität.
"La
nativité"
Musik Eric La Casa
"La nativité"
Choreographie
und Tanz Arnd Müller
"Ich habe meine
Rinde gegen die Haut der Bäume eingetauscht, ich fühle mich mehr und
mehr in einen Wald verwandelt" "...ich sehe den Wald davon
fliegen..." Jephan
de Villiers
"Go!
Forward"
Musik José Manuel Berenguer
"Toké"
Choreographie und Tanz Janet
Rühl
"Go! Forward" orientiert sich in der Choreographie an den Bögen
und Wiederholungen der Komposition. Die Tänzerin ist in Präzision und
Tempo herausgefordert. In der ständigen Gefahr von der Musik überholt
zu werden oder selbst die Musik zu überholen behauptet sie sich, ohne
gehetzt zu sein, in diesem gut funktionierenden Getriebe das das Musikstück
"Toké" vorgibt.
"Árboles"
Musik Eric La Casa "Fragments de mèmoires part 2"
Choreographie
Arnd Müller Tanz Janet Rühl und Arnd Müller
In Ohnmacht fallen, Amok laufen, den Kopf verlieren, Umfallen,
Bewusstlos werden, zusammenbrechen, aufgeben, stürzen, Besinnungslos
werden, erliegen, zerfallen, sich hingeben, auflösen.
Ein Stück das den Nullpunkt beleuchtet. In dem Moment, in dem das
Bewusstsein seine Kontrolle über den Körper aufgibt, an der schmalen
Grenze zu den Instinkten und Reflexen.
Poetisch gesprochen beobachtet die Choreographie das Fällen und fallen
eines Baumes.
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