Ballettkompanie der Landesbühnen Sachsen (D)

"Chamionsleague"

Neben Ballett-Fans werden hier auch alle Freunde des runden Leders auf ihre Kosten kommen, da "heimspiel" dem - im wahrsten Sinne des Wortes - bewegenden Thema Fußball aus neuer, nicht ganz ernstzunehmender Perspektive zu Leibe rückt: Anhand sportlicher Rivalitäten, die die Machos vom FC Rothenmoor mit den ewigen Losern des FC Hirschroda 03 tänzerisch austragen, stellt sich die Frage, ob Sieger oder Verlierer in jedem Falle nur an der Anzahl der erzielten Tore festzumachen sind ... 

"Es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff, dass Gewinnen oder Verlieren im Leben weniger mit dem zu tun hat, was um uns herum geschieht, sondern viel mehr mit dem, was in uns passiert" (Erin Brockovich)

Vergeblich habe ich mich bemüht, hinter das Geheimnis zu kommen, warum Fußball diese Begeisterung auslösen kann ... An vier Ecken ein T-Shirt, zwei weitere für jedes Tor, Augenmaß ersetzt die Querlatte und schon geht es los. Ohne Schiedsrichter und Zuschauer. Barfuß auf holprigem Acker. Oder mit Straßenschuhen vor der Haustür, billigen Turnschuhen auf der Weise, so wie bei mir vor vielen Jahren ...
Wir früher hatten Hunger. Wir wollten Leistung bringen, gleichgültig, wie die Umstände waren. Egal, ob wir unsere Trainingsbekleidung selbst bezahlen mussten oder ob der Verein es übernahm ... Wie soll ich heute einem jungen Spieler, vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, klar machen, dass er hungrig sein soll? Er kann sich, auch wenn er aus einem durchschnittlich wohlhabenden Elternhaus stammt, fast alles leisten und muss für nichts kämpfen. Wie soll ich ihn motivieren, wenn er sieht, welches Trainingspensum er zu bewältigen hat, um an die Spitze zu kommen? ...
Und wie die Kinder und Heranwachsenden heute daherkommen, das sehe ich doch beim Tennis. Die beste und teuerste Ausrüstung, wie aus dem Katalog gepellt, aber keinen Ball treffen sie. Klappt es nicht so recht, .... muss ein neuer Schläger her, weil es nur an ihm liegen kann ....  Man darf es nicht laut sagen, aber davon lebt ein ganzer Wirtschaftszweig ....
Es kommt mir so vor, als gäbe es auf dem sportlichen Sektor untereinander nicht mehr die gesunde Rivalität, wie wir sie früher gekannt haben. Jeder wollte in die erste Mannschaft ... - eben eine Frage des Images und der Wertschätzung."


"Mich persönlich stört, dass ein Spieler aus der ersten Bundesliga, der ständig auf der Bank sitzt, wesentlich mehr verdient, als ich zu meiner Zeit. Wer sich mit einer Million im Jahr zufrieden gibt, der braucht heute fast nicht mehr aufzulaufen. Der geht mit fünfundzwanzig in Pension. Oder spielt Golf ... Falls in unserer Zeit überhaupt noch Rivalität besteht, dann nur noch um die Höhe des Einkommens." (Sepp Maier, "Wer mit dem Ball tanzt ....")  

Choreographie Reiner Feistel Musik Michael Nyman / Michael Gordon / David Lang Tanz Hirschroda 03 - Norbert Kegel / Leonardo Rodrigues / Alexander Borrmann Löwen von Rothenmoor - Andreas Loos / Patrick Finger / Christian Teuscher Tonproduktion Mike Wappler Ausstattung Irina Steiner Texte von und mit Uwe Lach


Donnerstag 29.4.04 – Welttanztag - 18.00 Uhr

Festspielhaus Hellerau

Home Programm Orientierungsplan Karten Kontakt