1)
"Voulez vous coucher avec moi?"
Martina
Morasso:
Tango ist ein Tanz der Leidenschaft mit gesellschaftlichem Aspekt, bei
dem der Mann die Frau (ver)führt.
In meiner Bühnenlaufbahn bin ich immer wieder Tänzern begegnet, die zwischen
der männlichen Identität und der Travestie-Intuition balancieren und alltäglich
mit dieser "Zweiseitigkeit" konfrontiert sind.
Die Verwirrung mit der eigenen Identität, so dass eine Suche nach der
"Zwillingsseele" entsteht, hat die Choreografie inspiriert.
Die Sprache der Sehnsucht, der Suche, des Zögerns ist eine Hommage an
das Tanztheater, die Theater-Form, die mir innerhalb meiner professionellen
Erfahrung sehr wichtig geworden ist.
Choreografie:
Martina Morasso
Tanz: Martina Morasso, Fabien Pinot
Länge: ca. 8 min
Text: Martina Morasso
2) "Wie du mir, so ich Dir"
Golde
Grunske:
In der Choreografie "Wie du mir, so ich Dir" setze ich mich mit Machtkämpfen
in Beziehungen (Lebensgemeinschaften) auseinander. Wie die Geschichte
zeigt, ist das Hauptstreben des Menschen seit jeher, in allen Bereichen
unserer Gesellschaft, das Erlangen von Macht. Macht über andere ausüben
zu können, die Kontrolle über Geschehnisse, Vorgänge zu haben, scheint
eines der Hauptanliegen in unserem menschlichen Dasein zu sein. Ein weiteres
Hauptanliegen unseres Daseins ist, in Zweisamkeit leben zu können in der
der Partner die entgegengebrachte Liebe erwidert und eine gesunde Gleichberechtigung
herrscht. Für mich stellt sich die Frage, wie diese zwei Bedürfnisse,
Machtausübung und Liebe übereinkommen.
Choreografie:
Golde Grunske
Tanz: Golde Grunske, Steffen Fuchs
Länge: ca. 10 min
Text: Golde Grunske
3) "La Reine"
Steffen
Fuchs:
Eine portugiesische Königin Mutter, die darüber verrückt geworden ist,
dass ihr Sohn und einer ihrer Enkel im ersten Weltkrieg gefallen sind,
goss immer das Blumenmuster der Teppiche im Palast.
Choreografie:
Steffen Fuchs
Tanz: Ariane Thalheim
Musik: Carl Maria von Weber
Länge: ca. 10 min
Text: Steffen Fuchs
4) "Simulacra (a postcard to ride)
Alessandra
Fabbri:
Dieses Stück ist eine Reproduktion der Reproduktion der Reproduktion der
Reproduktion. Jedes Simulacrum ist eine nicht perfekte Kopie. Das einzelne
Objekt wird aus dem Kontext gelöst und in einen leeren Raum platziert.
Dadurch verliert es seine Bezugsgrößen. Das führt zu einer individuellen
Wahrnehmung durch den Betrachter. Das Stück ist wie ein Stillleben, in
welchem wahllos einzelne Objekte, die in keinerlei Verbindung zueinander
stehen, angeordnet sind und doch miteinander interagieren.
Choreografie
und Tanz: Allesandra Fabbri
Musik: John Lennon/Paul McCartney
Länge: ca. 8 min
Text: Alessandra Fabbri
5) "Flug"
Yan Kong:
Der Wunsch, in den Himmel fliegen zu können. Das Gefühl, in Schwierigkeiten
geraten zu sein. Ein extremes Gefühl, dagegen zu kämpfen. Ein Wunsch geht
weiter …
Choreografie:
Yan Kong
Tanz: Yan Kong
Länge: ca. 4 min
Musik: Live
Text: Yan Kong
6) "sprunghaft, stufenlos" ein Stück zu Evolution und Deszendenz
Marita
Matzk:
Wo kommen wir her, wo gehen wir hin?
Seit im Wasser das Leben entstand, wechselt es beständig seine Form. Ziellose
Mutation führt im Wandel der Umstände zu Anpassung und Veränderung. Immer
wieder wird der Gipfel des Unwahrscheinlichen zur perfekt passenden Form,
nur um früher oder später wieder aufgegeben zu werden.
Choreographie
und Tanz: Marita Matzk
Länge: ca. 10 min
Text: Marita Matzk