carrot dancers „Das Schokoladenmädchen“ (CH/D)
Idee, Konzeption, Choreografie: Nicole Meier
Tanz: Valeria Dosenko, Roman Chovanec
Bühnenausstattung: Martin Spellauge
Licht: Maik Blaum
unterstützt durch die Landeshauptstadt Dresden

Ich bin für eine Kunst, die etwas anderes tut als in einem Museum auf ihrem Arsch zu sitzen.
Wir können Kunst anschauen und sie auf dem Arsch sitzen lassen oder aber zum Leben bringen. Jeder auf seine Art. Die Geschichte eines Museumswärters. Er arbeitet schon sein ganzes Leben lang im Museum. Jeden Tag steht er im selben Raum, sieht die selben Bilder. Was denkt er? Der Museumsbesucher gibt ihm kaum Beachtung. Er steht aber immer da, stumm und undurchschaubar. In der Phantasie des Museumswärters leben die Bilder. Er hat zu jedem Bild eine Beziehung. Doch sobald Museumsbesucher kommen, sind es auch für ihn „nur“ Bilder. Niemand darf sein Geheimnis sehen. Es ist ein Spiel zwischen Realität und Phantasie.
Seine heimliche Liebe gehört dem Schokoladenmädchen (von JeanÉtienne Liotard).
Bis heute ist unklar, wer das Schokoladenmädchen wirklich war. Doch unserem Museumswärter ist klar, dass sie ihm gehört. Er schenkt ihr Liebe, so wie sie ihn liebt. Er liebt sie und den Schokoladenduft, den er beim betrachten des Bildes riechen kann. Der Museumswärter steht wieder in der Museumsecke stumm und undurchschaubar. Oder doch nicht? Realität ist das was bleibt, wenn wir nicht mehr daran glauben. Und Phantasie ist wichtiger als Wissen. Der Zuschauer verliert das „Originalbild“ und dadurch das Bewusstsein der Realität.

Samstag, 22.4. – 21.30 Uhr Sonntag, 23.4. – 21.30 Uhr