Premiere

Heike Hennig (D)

"ESTHA QUARTETT"

Ein Tanzstück für vier Männer

"Der Körper steht auch unmittelbar im Feld des Politischen; die Machtverhältnisse legen ihre Hand auf ihn; sie umkleiden ihn, zwingen ihn zu Arbeiten, verpflichten ihn zu Zeremonien, verlangen von ihm Zeichen." (Foucault)

"Die Machtverhältnisse dringen materiell in die Tiefe den Körpers ein, ohne zunächst im Bewußtsein der Leute verinnerlicht worden zu sein. Sie erregen den Körper und erzeugen die Seele. Macht ist nicht nur repressiv, sondern auch und vor allem produktiv. Macht produziert Wirkliches." (Foucault)

 Estha - vier Männer vier Tische vier Zellen vier Särge vier Tore vier Betten 

Nach Foucault, dessen Diskurse bei der Entwicklung deses Tanzstückes als Quelle dienten, dringen Machtverhältnisse in die Tiefen des Körpers. Sie erregen den Körper und erzeugen die Seele. Macht ist nicht nur repressiv, sondern auch und vor allem produktiv. Macht produziert Wirkliches: wirklichen Schweiß, wirklichen Witz, wirkliches, absurdes Tanztheater.  
Die Codes, die die Macht in uns zeichnet, bewegen sich in vier Stahlquadern,  Dressurprozeduren,  überwachten Überwachern, Geständniszwängen, Sinnesfreuden, Umarmungen.  Was ist normal, was anormal, was gerade mal grenzwertig? Wer schlägt, fällt, springt, dreht, tanzt aus der Reihe? Es gibt Foucault zufolge keine zentrale Machtinstanz, keinen isolierten Ort der Macht: sondern ein dynamisches Netz von Kräfteverhältnissen, die in "Estha" im Bett, im Sarg, in Schränken und an Arbeitstischen leidenschaftlich geprüft, getanzt und bewegt werden.
Am Ende stehen vier Männer mit nacktem Oberkörper im langen Rock - dressiert, quantifiziert, zensiert, differenziert, normalisiert, hierarchisiert, diszipliniert, homogeniultrasensiblitiert.

Choreographie Heike Hennig
Tanz
Heike Hennig, Frieder Teuschert, Micha Veit, Sebastian Weber,  Filippo Armati  
 
U
nterstützt: IBM NL Leipzig, projekttheater Dresden, Kulturamt Leipzig, Schaubühne Lindenfels, Deutsches Institut für Improvisation, Minkus-Architekten

Freitag 23.4. 20 Uhr / Samstag 24.4. 20 Uhr

Kulturzentrum Scheune

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