Senza Tempo (ESP)
"Lazurd, un viaje a través del agua" (Lazurd, eine Reise über das Wasser)
03. Mai / 04. Mai / 20 Uhr / Festspielhaus Hellerau

Seit 1994 arbeitete die Company in einer Art "work in progress" an der Trilogie des Wassers. Der erste Teil "Capricho" kam 1994 erstmalig zur Aufführung und wurde seitdem auf Festivals in Amerika und Europa gezeigt. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche weitere Produktionen, die ebenfalls mit großem Erfolg international Aufführung fanden. Senza Tempos Wasser-Trilogie markiert auch verschiedene Stationen auf dem Weg der Company und deren Entwicklung von Theatertanz. Es sind drei Stücke, welche sowohl zusammen als auch einzeln aufgeführt werden können, drei Stücke die sich dem Thema Wasser aus sehr verschiedenen Sichten nähern.

Das Wasser als stoffliches Ding, als ein reales Bühnenelement, aber auch als Konzept, als Projektionsfläche für Träume. Im Rahmen der Tanzwoche Dresden zeigt Senza Tempo den zweiten Teil der Trilogie "Lazurd". Der Ausgangspunkt für Lazurd ist die Reise. Die Reise als realer Moment und ein damit verbundener innerer Weg als Erfahrung und Veränderung. Lazurd benutzt das Gefühl von Fremdheit angesichts von Grenzen, arbeitet mit der Faszination und der Angst vor dem Anderen und es handelt von sich verlierenden Traditionen im Kontrast zum heutigen Leben. Vergangenes, das jedoch in unseren Träumen weiter besteht. Es ist ein Stück über unsere Ängste, Wünsche und Erinnerungen. "Wasser hinterläßt seine Spuren in jeder Landschaft, aber seine Bewegung und Strömungen bleiben meist ein Geheimnis, sie sind unvorhersehbar wie der menschliche Charakter" (The Book of the Water)

Lazurd ist die Geschichte einer Reise nach nirgendwo; eine Erfahrung von Veränderung.
Das Wasser als Ausgangs- und gleichzeitiger Endpunkt verschiedener Wege ist Mündung für Feierlichkeit, Sinnlichkeit und uralte Rituale. Das Stück entführt uns auf eine Reise durch ruhiges Wasser mit den Geistern und Spielen unserer Kindheit. Lazurd spürt den Geist der Musik wandernder Völker auf, deren Reisen eine Konstante ihres Lebens ist.

Lazurd ist eine Reise. Von der originalen Idee bis zur fertigen Inszenierung.

"Das Mittelmeer existiert nicht… es handelt sich lediglich um ein Meer im Inneren, das man jeden Tag befahren sollte. Sein reines Wasser ist der blaue Grund der Erinnerung." Manuel Vicent

Lazurd ist eine Koproduktion von Senza Tempo mit la Fira de Teatre i Dansa de Tàrrega, Manchester International Arts und der Expo´ 98 in Lissabon und entstand in Zusammenarbeit mit Lower Manhattan Cultural Council

Pressestimmen: "…Diese Arbeit zeigt, wie Grenze zwischen Tanz und Theater überzeugend verschwimmen können (…). Doch hier kommt es nicht auf eine Definition an. Vielmehr ist die Art zu Fühlen von Bedeutung, die uns die Künstler eröffnen… Carlos Gil, Gara, Februar 2000
"…Die exzellente Choreographie wird mit einer wunderbaren Auswahl musikalischer Themen umgesetzt und in einem ideenreiche und phantasievollen Bühnenbild zur Aufführung gebracht…" Roger Sales, El Pais, June 1999
"…Das Publikum gab spontanen Szenenapplaus,… eine Arbeit mit Momenten außerordentlicher Schönheit und Ironie…" El Pais, September 1998

Senza Tempo wurde 1991 von Inés Boza und Carlos Mallol ins Leben gerufen. Senza Tempo arbeitet im Grenzbereich von Theater und Tanz. Ihre ausgeprägte szenische Sprache transportiert eine faszinierende imaginäre Welt und zielt genau auf die Emotionen der Zuschauer. Sie komponieren eine feine gedachte Verwandtschaft zum Publikum. Charakteristisch auch ihr Spielen mit Poesie und Logik, Überraschung und Unerwartetem und mit nuanciertem, zuweilen Verwirrung stiftendem Humor. Inés Boza und Carlos Mallol trafen sich in Granada bei einem Workshop, der von 1986-88 von Janusz Subicz und Nazareth Panadero, Mitgliedern der Pina Bausch Kompanie geleitet wurde. Mit diesen beiden Choreographen erarbeiteten sie 1987 das Stück "Nanna quiere bailar", eine Produktion des Festival de Teatro de Granada und Madrid en Danza. 1990 trafen IB und CM erneut in Barcelona zusammen und begannen gemeinsam zu arbeiten. Ihre erste Produktion Senza Tempo von 1991 markierte den Beginn und gab der Compagnie zugleich den Namen. Diese erste Premiere fand in Barcelona statt, während Dansa al Teatre Obert. Von dort aus zogen sie quer durch Europa, hatten Gastspiele in Theatern und Festivals in Südamerika und den USA. 1992 folgten sie einer Einladung als artists-in-residence auf das renommierte Jacob´s Pillow Dance Festival in die USA und folgten anschließend einer Einladung nach England zur Humberside Dance Agency. 1993 entstand "Cuento sin Título", eine Koproduktion zwischen Jacob´s Pillow Dance Festival, dem Centre Dramátic d'Osona und dem Mercat de les Flors in Barcelona. Mit dem Eintritt weitere Tänzer in 1994 konnte Senza Tempo zunehmend größere Produktionen realisieren.

Eine kleine Arbeit mit dem Titel "Cien Años" hatte 1994 im Sala Beckett in Barcelona Premiere. In dieser Schaffensperiode entsteht auch "Capricho", ein kurzen Stück, mit dem sich Senza Tempo erstmals im städtischen Raum präsentiert. Es ist zugleich der erste Teil der Trilogie des Wassers. 1995 entstand "Robadors de Sal", 1996 tourte Senza Tempo durch Spanien, Zypern, Frankreich und Großbritannien. Sie geben auch Tanztheater- Workshops in Barcelona und San Sebastian und produzieren 1996 das Tanzvideo "Capricho als Terrats" mit der Unterstützung von TV3, Departament de Cultura de la Generalitat de Catalunya und Canal Plus. Es folgen 1997 das Solostück "De Tul a Tul" und weitere Gastspiele in Europa.
Im folgenden Jahr präsentierten sie den zweiten Teil der Wasser-Trilogie, "Lazurd - eine Reise durch das Wasser", das in Koproduktion mit Streets Ahead of Manchester, der Fira de Tàrrega und der Expo '98 - BP (British Petrolium) realisiert wurde. Aufführungen fanden in England, Schottland, Polen, Portugal und Spanien statt.
Im Mai 2000 gelangte der letzte Teil der Wasser-Trilogie - "Zahoríes" - zur Aufführung. Er entstand ebenfalls in Koproduktion mit Manchester, Tàrrega und dem Mercat de les Flors, Barcelona. 2000 und 2001 wurde die Trilogie des Wassers in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Holland, Polen, Irland, Belgien und Slowenien gezeigt. Im Juni 2001 hatte "Frena..." Premiere, das zweite Stück für urbane Räume. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Viva Cité Festival, Sotteville in Frankreich. Die letzte Produktion der Compagnie ist "Peixos a les butxaques", es ist eine Koproduktion mit dem Mercat de les Flors in Barcelona 2002.

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