|
Beiträge:
Doris Ebner, Roderich Madl, Laura Moro, Markus Wintersberger, Beatrix
Bakondy, Kay Hupka, Chris Haring, Thomas Gaube, Caterina Czepek, Michel,
Caroline Madl, Eva Hagedorn
Musik: Ted Milton, Heretik, ILIEL
Fotos: Markus Wintersberger, Caroline Madl
|
|
|
MOVING GALLERY Ein
Kommunikationskreislauf zwischen visueller und darstellender Kunst im
öffentlichen Raum.
Es besteht aus einer beweglichen Struktur (LKW und Anhänger). Da
das Projekt autark funktioniert, können und haben wir bereits überall
im öffentlichen urbanen Raum agiert: Parks, Plätze, Industriehallen,
Kunstareale
MOVING GALLERY ist eine architektonische Hülle
für verschiedene performative Elemente grenz übergreifender
Sparten wie, Performance, Tanz, Installation, Licht oder Projektion.
Alles erarbeitet durch einen gleichwertigen Dialog zwischen den unterschiedlichen
Teilelementen.
Die Phase 2001 (Koproduzenten: Tanzwoche Dresden, Szene Salzburg) wird
2002 intensiviert, wobei an einer tieferen Zusammenarbeit zwischen den
Disziplinen gearbeitet wird. Zu sehen bei Aufführungen auf Schloss
Bröllin und zur Saisoneröffnung des Tanzquartier Wien im Hof
des Museumsquatier. Dieses Projekt wird immer wieder neu bearbeitet
und den vorgegebenen Räumen angepasst.
MOVING GALLERY infiltriert das öffentliche
Leben am und um den Aufführungsort. Grundsätzliche Fragen
beschäftigen sich mit dem Raum, der Umgebung, und deren Nutzung
durch Medien und Live-Performance. Ein vibrierendes Objekt aus Körper,
Ton, Tanz, Installation und Projektion führt zu einer performativen
Geste in einem gegebenen Raum.
|
"Mit
dieser Verknüpfung von Installation, Medienkunst, Musik und Tanz
innerhalb eines Performance-Konvois, der so flexibel und mobil ist, wie
künstlerisches Denken eben sein muss, positioniert sich PILOTTANZT
neu. Die einzelnen Kunstwerke werden zu Teilen eines größeren
Ganzen, das bereits mehr ist als ein kuratorisches Setting: Die - imaginären-
Verbindungslinien zwischen den verschiedenen künstlerischen Statements
werden zu Bestandteilen der Kunst."
Helmut Ploebst, Salzburger Nachrichten
"Die ungewöhnlich Truppe, die grenzgängerisch
zwischen den Künsten wandelt, hat den Container bühnentauglich
gemacht
verwandelt Durchblicke mit Projektionsflächen in Landschaften,
flimmernde Farbspiele, imaginäre Räume. PILOTTANZT setzt erklärter-
und bekanntermaßen auf das Zusammenspiel von Musik, Licht, Malerei,
Videoanimationen und Bewegung, versucht visuelle und akustische Formen
im Gegen- und Miteinander zu vereinen
"
G.G., Dresdner Neueste Nachrichten
|
|
|
MOVING GALLERY_02
Fluktuierender Raumtransporter / Gleichwertigkeit der
Ereignisträger / Pulsieren des architektonischen Gesamtgefüges
/ Öffentliche Kunstmaschine / Kunstschleuder / Tastfeld und Sinneszone
im nächtlichen Außenraum / Körperstatement / Bodytalk
/ Korrelation aus Ein- und Ausblicken und diversen Raumschichtmustern
/ Eintauchen in ein Lichtfeld / Lichtinstallation / Balance verschiedener
Massen und deren Kippunkte / Aus dem Gleichgewicht bringen / Gefügespannung
/ Segmentieren und wieder Zusammenbringen / Der Teil und das Ganze und
die daraus folgende Teilbarkeit / Sensitiv optisch - akustische Mengenlehre
Voluminellas
Tanzperformance, Video.
15.07 Minuten
Konzept: Doris Ebner, Markus Wintersberger
Choreographie: Doris Ebner, Andrea Mitschke
Tanz: Doris Ebner, Eva Hagedorn
Video: Markus Wintersberger
Sound: ILIEL
Licht: Kay Hupka
Kostüm: Caterina Czepek
Unscharfe "morphische" Felder begleiten die beiden Tänzerinnen.
Im Raum vorhanden, schweben diese Videopartikel gleich energetischen
Verweisen. Stark aufgelöste abstrakte Massen ziehen sich gegenseitig
in ihren Bann, umspielen und umsorgen sich in einer "rituellen"
Verwandlungssequenz. Sie unterliegen einem subtil erkennbaren Konzeptionsrhythmus.
Sie sind Teil oder Ausschnitt eines in sich verwobenen Ganzen. Wie begleitende
oder einherziehende Materienfelder bilden die Lichtvolumina einen virtuell
lebendigen dritten Part, ein drittes Gleichwertiges.
Text: Markus Wintersberger 2003
Blue Zoom
Installation, Tanz, Video. 12.04 Minuten
Konzept: Beatrix Bakondy
Choreographie: Beatrix Bakondy, Doris Ebner, Roderich Madl
Tanz: Doris Ebner
Video: Beatrix Bakondy
Sound: Thomas Gaube
Kostüm: Max Wohlkönig
Der technische Begriff des Zoomens, des sich an ein Objekt Annähern
und wieder langsam davon Abstand gewinnen, wird in dieser Konzeption
aufgegriffen. Lichtkreise definieren in ihrer räumlich-projektiven
Ausformulierung das vorgegebene Volumen des Installationskörpers.
Sie öffnen diesen als immaterielle Lichtplastiken, sie verengen
sich nach vorne und in einer schier unendlich wirkenden Zoombewegung
wiederum nach hinten. Ein Sog scheint die Tänzerin in verschiedene
Richtungen der definierten Fläche zu ziehen. Diese geniest das
Gefühl der unterschiedlichen Spannungsrichtungen, setzt sich bewußt
diesen Energien aus. Sie spielt mit den ihr vorgegebenen Parametern.
Durch minimale Volumsverschiebungen der projezierten Kreisflächen
stülpt sich der Raum über die tanzende Person, sie selbst
stülpt sich in den abstrakten Farbkörper. Sie sucht keine
Auflösung, sie sucht keine Verbindung. Sie versucht sich "nur"
auf die ihr vorgegebenen Parameter einzulassen.
Text: Markus Wintersberger. 2002
|
|
Left
Overs
Tanzperformance. 17.30 Minuten
Choreographie: Roderich Madl, Laura Moro, Doris Ebner
Tanz: Laura Moro
Sound: ILIEL, Heretik, Ted Milton
Licht: Kay Hupka
For nothing is really itself anymore. There are pieces of this and pieces
of that but none of it fits together. And yet, very strangely, at the
limit of all this chaos everything begins to fuse again. (A pulverized
apple and a pulverized orange are finally the same thing, aren´t
they? From Paul Austers "The country of lost things" Restbestände
des individuellen Seins verfangen sich im performativen Bewegungsprozess.
Tauchen wieder auf. Werden als scheinbar rückwärtsgewandte
Wiederholung neu gefunden und neu einverleibt. Autoreverse repeat. Handlungsgesten,
alltägliche Selbstanweisungen, Selbstbedienungszustände verblassen
im tänzerischen Rhythmus, verwischen sich im Bühnenraum und
vermischen sich als wiederkehrende Botschaft im mehrschichtigen Handlungsfeld.
Der innere Zustand der Selbstbezüglichkeit erlebt eine Spiegelung
als verlorengegangene Gegenwart im suchenden Scheitern des sekündlichen
Fotschritts. Left overs / Remains of the day / A broken sentence / Sing
the sense / Tossing them forward / To make up a gaze / One face is a
puzzle / Divided / Broken crystal / Millions of details / But the whole
story is lost forever / For if I could (instead) / She would be here
- I would not move
Text: Laura Moro, Markus Wintersberger 2002
Rastertanz
Video. 2.55 Minuten
Konzept, Produktion, Sound: Markus Wintersberger
Performance: Laura Moro
Fluktuierende Rasterpunkte geben in einer ständigen Fließbewegung
Silhouten frei. Ein in sich bewegt lebendig Ruhendes formt sich aus
einem Kontrastverhältnis aus Schwarz und Weiß. Personen scheinen
von rechts oder links immerwieder auf die Mitte der "Bühne"
zu gelangen, sie überlagern sich und vollführen eine einstudierte
Geste. Sie potenzieren sich in diesen Mehrschichtüberlagerungen.
Verdoppeln gleichsam ihre Information. Ein Kopfraumwispern verdeutlicht
und begleitet das gezeigte.
Text: Markus Wintersberger 2003
|