PILOTTANZT (A)
"MOVING GALLERY III"
30.4. / 01.5. / 02.5. / 03.5. / 21.30 Uhr / Kulturzentrum Scheune - Garten

Beiträge: Doris Ebner, Roderich Madl, Laura Moro, Markus Wintersberger, Beatrix Bakondy, Kay Hupka, Chris Haring, Thomas Gaube, Caterina Czepek, Michel, Caroline Madl, Eva Hagedorn

Musik:
Ted Milton, Heretik, ILIEL
Fotos: Markus Wintersberger, Caroline Madl

MOVING GALLERY Ein Kommunikationskreislauf zwischen visueller und darstellender Kunst im öffentlichen Raum.
Es besteht aus einer beweglichen Struktur (LKW und Anhänger). Da das Projekt autark funktioniert, können und haben wir bereits überall im öffentlichen urbanen Raum agiert: Parks, Plätze, Industriehallen, Kunstareale…

MOVING GALLERY ist eine architektonische Hülle für verschiedene performative Elemente grenz übergreifender Sparten wie, Performance, Tanz, Installation, Licht oder Projektion. Alles erarbeitet durch einen gleichwertigen Dialog zwischen den unterschiedlichen Teilelementen.
Die Phase 2001 (Koproduzenten: Tanzwoche Dresden, Szene Salzburg) wird 2002 intensiviert, wobei an einer tieferen Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen gearbeitet wird. Zu sehen bei Aufführungen auf Schloss Bröllin und zur Saisoneröffnung des Tanzquartier Wien im Hof des Museumsquatier. Dieses Projekt wird immer wieder neu bearbeitet und den vorgegebenen Räumen angepasst.

MOVING GALLERY infiltriert das öffentliche Leben am und um den Aufführungsort. Grundsätzliche Fragen beschäftigen sich mit dem Raum, der Umgebung, und deren Nutzung durch Medien und Live-Performance. Ein vibrierendes Objekt aus Körper, Ton, Tanz, Installation und Projektion führt zu einer performativen Geste in einem gegebenen Raum.

"Mit dieser Verknüpfung von Installation, Medienkunst, Musik und Tanz innerhalb eines Performance-Konvois, der so flexibel und mobil ist, wie künstlerisches Denken eben sein muss, positioniert sich PILOTTANZT neu. Die einzelnen Kunstwerke werden zu Teilen eines größeren Ganzen, das bereits mehr ist als ein kuratorisches Setting: Die - imaginären- Verbindungslinien zwischen den verschiedenen künstlerischen Statements werden zu Bestandteilen der Kunst."
Helmut Ploebst, Salzburger Nachrichten
"Die ungewöhnlich Truppe, die grenzgängerisch zwischen den Künsten wandelt, hat den Container bühnentauglich gemacht…verwandelt Durchblicke mit Projektionsflächen in Landschaften, flimmernde Farbspiele, imaginäre Räume. PILOTTANZT setzt erklärter- und bekanntermaßen auf das Zusammenspiel von Musik, Licht, Malerei, Videoanimationen und Bewegung, versucht visuelle und akustische Formen im Gegen- und Miteinander zu vereinen…" G.G., Dresdner Neueste Nachrichten

MOVING GALLERY_02
Fluktuierender Raumtransporter / Gleichwertigkeit der Ereignisträger / Pulsieren des architektonischen Gesamtgefüges / Öffentliche Kunstmaschine / Kunstschleuder / Tastfeld und Sinneszone im nächtlichen Außenraum / Körperstatement / Bodytalk / Korrelation aus Ein- und Ausblicken und diversen Raumschichtmustern / Eintauchen in ein Lichtfeld / Lichtinstallation / Balance verschiedener Massen und deren Kippunkte / Aus dem Gleichgewicht bringen / Gefügespannung / Segmentieren und wieder Zusammenbringen / Der Teil und das Ganze und die daraus folgende Teilbarkeit / Sensitiv optisch - akustische Mengenlehre
Voluminellas
Tanzperformance, Video. 15.07 Minuten
Konzept: Doris Ebner, Markus Wintersberger
Choreographie: Doris Ebner, Andrea Mitschke
Tanz: Doris Ebner, Eva Hagedorn
Video: Markus Wintersberger
Sound: ILIEL
Licht: Kay Hupka
Kostüm: Caterina Czepek
Unscharfe "morphische" Felder begleiten die beiden Tänzerinnen. Im Raum vorhanden, schweben diese Videopartikel gleich energetischen Verweisen. Stark aufgelöste abstrakte Massen ziehen sich gegenseitig in ihren Bann, umspielen und umsorgen sich in einer "rituellen" Verwandlungssequenz. Sie unterliegen einem subtil erkennbaren Konzeptionsrhythmus. Sie sind Teil oder Ausschnitt eines in sich verwobenen Ganzen. Wie begleitende oder einherziehende Materienfelder bilden die Lichtvolumina einen virtuell lebendigen dritten Part, ein drittes Gleichwertiges.
Text: Markus Wintersberger 2003

Blue Zoom
Installation, Tanz, Video. 12.04 Minuten
Konzept: Beatrix Bakondy
Choreographie: Beatrix Bakondy, Doris Ebner, Roderich Madl
Tanz: Doris Ebner
Video: Beatrix Bakondy
Sound: Thomas Gaube
Kostüm: Max Wohlkönig
Der technische Begriff des Zoomens, des sich an ein Objekt Annähern und wieder langsam davon Abstand gewinnen, wird in dieser Konzeption aufgegriffen. Lichtkreise definieren in ihrer räumlich-projektiven Ausformulierung das vorgegebene Volumen des Installationskörpers. Sie öffnen diesen als immaterielle Lichtplastiken, sie verengen sich nach vorne und in einer schier unendlich wirkenden Zoombewegung wiederum nach hinten. Ein Sog scheint die Tänzerin in verschiedene Richtungen der definierten Fläche zu ziehen. Diese geniest das Gefühl der unterschiedlichen Spannungsrichtungen, setzt sich bewußt diesen Energien aus. Sie spielt mit den ihr vorgegebenen Parametern. Durch minimale Volumsverschiebungen der projezierten Kreisflächen stülpt sich der Raum über die tanzende Person, sie selbst stülpt sich in den abstrakten Farbkörper. Sie sucht keine Auflösung, sie sucht keine Verbindung. Sie versucht sich "nur" auf die ihr vorgegebenen Parameter einzulassen.
Text: Markus Wintersberger. 2002

Left Overs
Tanzperformance. 17.30 Minuten
Choreographie: Roderich Madl, Laura Moro, Doris Ebner
Tanz: Laura Moro
Sound: ILIEL, Heretik, Ted Milton
Licht: Kay Hupka
For nothing is really itself anymore. There are pieces of this and pieces of that but none of it fits together. And yet, very strangely, at the limit of all this chaos everything begins to fuse again. (A pulverized apple and a pulverized orange are finally the same thing, aren´t they? From Paul Austers "The country of lost things" Restbestände des individuellen Seins verfangen sich im performativen Bewegungsprozess. Tauchen wieder auf. Werden als scheinbar rückwärtsgewandte Wiederholung neu gefunden und neu einverleibt. Autoreverse repeat. Handlungsgesten, alltägliche Selbstanweisungen, Selbstbedienungszustände verblassen im tänzerischen Rhythmus, verwischen sich im Bühnenraum und vermischen sich als wiederkehrende Botschaft im mehrschichtigen Handlungsfeld. Der innere Zustand der Selbstbezüglichkeit erlebt eine Spiegelung als verlorengegangene Gegenwart im suchenden Scheitern des sekündlichen Fotschritts. Left overs / Remains of the day / A broken sentence / Sing the sense / Tossing them forward / To make up a gaze / One face is a puzzle / Divided / Broken crystal / Millions of details / But the whole story is lost forever / For if I could (instead) / She would be here - I would not move
Text: Laura Moro, Markus Wintersberger 2002

Rastertanz
Video. 2.55 Minuten
Konzept, Produktion, Sound: Markus Wintersberger
Performance: Laura Moro
Fluktuierende Rasterpunkte geben in einer ständigen Fließbewegung Silhouten frei. Ein in sich bewegt lebendig Ruhendes formt sich aus einem Kontrastverhältnis aus Schwarz und Weiß. Personen scheinen von rechts oder links immerwieder auf die Mitte der "Bühne" zu gelangen, sie überlagern sich und vollführen eine einstudierte Geste. Sie potenzieren sich in diesen Mehrschichtüberlagerungen. Verdoppeln gleichsam ihre Information. Ein Kopfraumwispern verdeutlicht und begleitet das gezeigte.
Text: Markus Wintersberger 2003

Sheena
Tanzperformance, Video. 20 Minuten
Konzept: Doris Ebner, Roderich Madl, Markus Wintersberger
Choreographie: Roderich Madl, Doris Ebner, Laura Moro
Tanz: Doris Ebner, Laura Moro
Video: Markus Wintersberger
Sound: Thomas Gaube
Licht: Kay Hupka
Der Bühnenkörper und das jeweilige Rundumambiente werden durch ein Handeln im Fokus des Raumes und durch eine sich 360° drehende Projektionsfläche vom Zentrum weg miteinander verwoben. Der Betrachter steht gleichsam im Mittelpunkt, in der Spannungszone des Geschehens. Die Tänzerinnen artikulieren einen inneren Spannungsdialog nach aussen. Formen und formulieren mit ihrem Körper ein sich ständiges Begehren als gemeinsame Umraumpartizipation. Ein ewiges Verfolgen und Verwandeln in der umkreisenden Projektion lässt die PerformerInnen als präsent-verschlungene Möglichkeit im Zentrum zurück.
Text: Markus Wintersberger 2002

Kontakt: Caroline Madl, PILOTTANZT, Daung. 1A/11, 1080 Wien, t&f 0043-1-4092236, pilottanzt@t0.or.at, http://www.t0.or.at/~pilottanzt/
Unterstützt von der Stadt Wien, dem Bundezkanzleramt-Kunst & dem osterreichisches KULTURFORUM in Berlin
Koproduziert von Sommerszene Salzburg, Tanzwoche Dresden, Schloß Bröli
weitere Termine:
10.6.2003 Ettelbruck, Luxemburg
12.6.2003 Festival Cour des Capucins, Luxemburg
14.6.2003 Esch, Luxemburg
26.&29.6.2003 Fusion Festival, Müritz, D
2.-7.7.2003 Kranbahnpark, Berlin-Oberschöneweide

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