Wohin?
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"Unsere Arbeit
ist eine Begegnung an der Schnittstelle darstellender/bildender
Kunst. Unser Tanz ist ein Antitanz auf der Basis der reinen
Bewegung. Unser Körper wird zur Form, zum Zeichen. Das
Raum-Zeit-Gefolge zum Koordinatensystem der Bewegungskombinationen
und Erweiterungen. Abstraktion und Alltagswelt spielen eine
gleichwertige Rolle. Wir wissen nichts, wir haben nichts zu
sagen: wir bilden, wir zeigen.
Unser Tanz ist Bewegung
Unser Körper ist Bild
Unser Raum ist Kontinuum
Unsere Triebkraft ist die Sehnsucht"
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"Getrennte
Präsenz" ist eine Tanz-Video-Performance, die sich im
Spannungsverhältnis von Einheit und Spaltung bewegt. Tanz
und Videoebene bilden als getrennte Bühnenmittel eine Projektions-
und Assoziationsfläche und kreisen in ihrer Darstellung um
den Aufbau einer Form/Figur und deren Auflösung/Transformation.
Bauchige, zergehende Objekte ziehen langsam durch die Projektion
auf die Bühne und Boden. Ein Oberkörper im weißen
Leibchen wird sichtbar, wandelt sich von Frau zu Mann, bis er
in gräulicher Lache verschwindet. Das mikroskopisch-surrealistische
Bild stoppt. Die Bühne erscheint in grellem Weiß. Im
schwarzen Anzug steht er da, der lange Tänzer, und beschmiert
sein Haupt mit schwarzer Paste.
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Nicht
unbedingt leicht und locker diese Kost, aber nachhaltig in der
Wirkung. Getrennte Präsenz ist nicht nur das Thema dieser
Darbietung, sondern beschreibt auch die Form der Bühnenperformance.
Das Video überlappt sich nicht mit dem Tanz, sondern gibt
den Rahmen. Würde dieser "Antitanz" nur reine Bewegungsformen
umkreisen, wäre der Reiz schnell verloren. Doch wenn Wilhelms
Kopf langsam im Jackett entschwindet, der Körper nur noch
den Rücken freigibt, dann scheint der Tanz aufgelöst
zu sein und verleibt in einer Hülle zwischen unerklärlichem
Ekel und unheimlicher Anziehungskraft.
Guenter
Wilhelm (Tanz/Choreographie) und Mariola Groener (Medienkunst)
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