Wohin?
Erinnert Sie das an Ihre Schulzeit? Was hat Mathematik mit Theater & Kultur zu tun? Sehr viel, mehr als mir Platz zur Verfügung steht. Doch zum Erörtern haben wir während der Tanzwoche hinreichend Zeit, kommen Sie auf mich zu, so es Ihnen beliebt. Jetzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, Sie etwas auf das Ergebnis der Gleichung einzustimmen.
Tanzwoche „Die Neunte" bietet wieder ein Programm, auf das Sie Jahr für Jahr warten. 2000 machen wir wahr, was wir 1999 versprochen haben. Lassen Sie sich überraschen, was das Kuratorium der Tanzwoche für Sie zusammengestellt hat. Auch ich kenne nicht jede Inszenierung & bin neugieriger denn je. Zur Eröffnung der Tanzwoche 2000 laden wir nach Hellerau. Fabian’s choreographiertes Theater ist hierzulande nicht unbekannt, mit „Steinberg" & einem anschließenden Konzert der Inchtabokatables wird die Form Tanz gänzlich ins choreographische des Ereignisses umgebrochen. So ist es nicht verwunderlich, daß in Hellerau das erste Wochenende der Tanzwoche ganz im Zeichen choreographischen Theaters bzw. choreographischer Performance - Wölfl & Plischke sprechen eine eigene tänzerische Sprache - steht, incl. eines Workshops zu besagtem Themenkreis.
Theatralen Schlußpunkt bildet das „Labyrinth" der israelischen Gruppe Clipa im Derevo-Laboratorium, ein lokationsspezifischer Höhepunkt theatralen Erlebens - denken Sie an Yenidze, Erlweinspeicher etc.. In dieser „Klammer" folgt Furioso auf Furioso in einer Dichte, daß man nach Erleben dieses „Teppichs" etwas vermißt - die Tanzwoche - und hofft auf 2001.
Einen Tip zu geben will mir nicht gelingen, ein besonderer Akzent liegt jedoch bei einem neuen & hoffentlich dauerhaften Partner, dem „Theater Junge Generation". Hier erleben wir hartes, zeitgenössisches & preisgekröntes Tanztheater der Gruppe Pilottanzt aus Österreich. Ihr Dresdendebüt zur Tanzwoche 96 ist sicher manchem erinnerlich. Ein besonderes Spannungsfeld erwartet uns im Theater in der Fabrik. J. Pusch’s preisgekrönte Vorstellung „Please help yourself" ist in der Kombination mit A. Retzlaff’s Diplominszenierung (Abschluß der Palucca-Schule) „Wodka Kola" zu erleben. Im Societaetstheater erwarten uns die „Lokalmatadoren" Erfurth & Thiemann sowie Marco Berrettini (Franzose? Deutscher? Italiener?). Ich muß das nicht fortsetzen. Das Wort „Internationale" haben wir aus dem Titel der Tanzwoche gestrichen, da es in diesem Kontext reine Tautologie ist; oder kennen Sie etwas Internationaleres, Globaleres als Tanz? Ob Diques Tiques (Costa Rica im projekttheater) oder wee-dance (USA/Isr/D in der Scheune) eindeutige Ländergrenzen sind nicht auszumachen.
Die Genregrenzen werden wiederum programmatisch im projekttheater getestet. Also „Festival ohne Grenzen" könnte ich sagen, wenn der Terminus nicht abgenutzt wäre - deshalb sage ich TANZWOCHE. Und Sie wissen, falls nicht werden Sie es erfahren, TANZWOCHE heißt nicht nur Vorstellungen erleben sondern Dabeisein.
Unsere Programmflanke „OUTDOOR" steht 2000 unter dem Motto „Arbeiten gehen". Werktäglich zur selben Zeit sind im Stadtraum Dresdens theatrale Miniaturen zu erleben, gehen Sie suchen, heiter ist’s allemal. Haben Sie Lust, mitzutun? Melden Sie sich bei uns. Wollen Sie uns bei der Umsetzung unseres Programms für Sie helfen? Melden Sie sich bei uns. Sind Sie neugierig? Kommen Sie einfach! Abschließend bleibt mir nur, uns gemeinsam interessante Erlebnisse zu wünschen & allen zu danken, die zum Stattfinden & Gelingen der Tanzwoche beigetragen haben & beitragen. Natürlich ist uns, als frei getragenem Kulturverein, jede Unterstützung in unserer Arbeit, ob nun Tanzwoche oder Produktion, willkommen. Wir laden Interessenten herzlich ein, sich als Mitglied des „Vereins zur Förderung der TANZBÜHNE Dresden e.V." aktiv an der Arbeit zu beteiligen oder diese durch Spenden zu unterstützen.
Detlef G. Skowronek