Bönig/Endo/Kwiatkowski/Pfelder/Schliemann „STADTFLUCHT"
Die Performance „STADTFLUCHT" wird das Ergebnis von einzelnen Workshops sein, die im Vorfeld stattfinden. Wir bitten darum, bei Anfragen von Interessenten darauf hinzuweisen, das die Leiter der einzelnen Workshops die alleinige Entscheidung darüber haben, welche Workshopteilnehmer auch an den Aufführungen beteiligt sind.
Workshop Johannes Bönig: „Traumraum" 11.6. bis 18.06. 99, 11:00 - 14:00 Uhr (140,- / 110,-) Wir werden in diesem Workshop die Räumlichkeiten des Vierseitenhofes, in welchem wir arbeiten gemeinsam in eine Welt des Skurrilen & Absurden umgestalten. Nicht der Raum als Ort zum Verweilen, sondern der Raum als Platz wo das Unerwartete, das Außergewöhnliche stattfindet, ist unser Ziel. Dies muß für den Zuschauer nicht erschreckend sein ... doch Gänsehaut ist durchaus erlaubt. Hierfür erwarte ich, daß alle Teilnehmer ihre Ideen mit- und einbringen ... P.S: Bringt Euer Traumtagebuch mit!
Workshop T. Endo: „Shizen" 10.6. bis 18.06. 99, am 10.06. 99 Beginn 16:00 Uhr - dann nach Vereinbarung ganztägig (400,- / 350,-) Der menschliche Körper kann recycled werden - aber was ist mit der Seele? Nach dem Tod verformt sich der Körper, er trocknet aus & wird zu Staub oder Erde, vermischt sich mit den Pflanzen, mit dem Regen, Wind oder Schnee. Und wieder entstehen Einzeller, Bakterien, Bäume, Pflanzen, Tiere & wieder wird ein Mensch geboren. Der Mensch aber hat nicht nur einen Körper, sondern auch Geist & Seele. Den Körper kann man sehen, den Geist & die Seele nicht. Aber die Menschen wissen, daß dieses Unsichtbare existiert, wie die Luft. Ein sichtbarer Körper umhüllt unsere Seele, so wie man in Japan ein Geschenk mit einem großen Tuch umhüllt. Haben wir Menschen eine Seele? Was ist zwischen Menschen & Natur? Menschliche Entwicklung & Ereignisse gibt es genauso wie Naturereignisse. In der japanischen Sprache heißt Natur shi-zen. Dieses wort besteht aus zwei Schriftzeichen: shi = ich & zen = zum Beispiel. Die Natur ist ein Beispiel von mir, oder ich bin ein Beispiel der Natur. Wir Menschen stehen so oder so in der natur, ob wir entdecken oder nicht, die Natur ist immer um uns. Aber die Natur im Menschen haben wir noch nicht entdeckt. Wenn man schöne Blumen, schöne Landschaften sieht, fühlt man sich wohl, vielleicht genauso als wenn man sich körperlich gut & gesund fühlt. Aber es gibt Berg & Tal, Licht & Schatten, die helle & die dunkle Seite, die gesunde & kranke seite des Körpers. Diese dunkle Seite zu erkennen oder zu entdecken, ist ein ziel in der Arbeit dieses Projektes.
Workshop F. Kwiatkowski: „WESENhaft" 14.6. bis 16.06. 99, 17:00 - 20:00 Uhr (130,- / 90,-) Im Mittelpunkt steht der Mensch & die Natur. Wo gibt es Verbindendes, wo gibt es Trennendes. Es ist der Versuch den Körper in der vorgefundenen Natur, mit Bümen , Sträuchern, Ästen, Erde, Pflanzen, Wasser einzubinden, Entsprechungen zu finden, z.B. sich in einen Ast oder einen Grashalm im Wasser zu „verwandeln", oder die Stille mit Worten zu brechen ...
Workshop W. Schliemann: „Klangszenen" 10.6. bis 18.06. 99, Uhr (200,- /150,-) Experimentelle Klangforschungsarbeit in der Umgebung des Omsewitzer Grunds als Außen- und, des Fachwerkhofes Omsewitz, als Innenraum. Alles kann zum Instrument werden, das wichtigste davon die AkteurInnen selbst: ein Klangkörper, der sein Potential als improvisierendes Ensemble im Ensemble der vorgefundenen Umgebung entfaltet. Ebenso wie wir Musik als organisierte Bewegung in Raum & Zeit verstehen können, wird die organisierte Bewegung des Ensembles Teil einer Gesamtperformance, die verstärkend & kontrastierend in die vorhandenen Räume eingreift & sie verändert.

Darsteller:
Workshopleiter Mitwirkende der Workshops
Samstag/Sonntag
19.06./20.06. 99
jeweils 21:00 Uhr